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Fleischer machen ausgezeichnete Wurst

Bei der Meisterprüfung im Bildungszentrum Kassel konnten die Prüflinge im Fleischerhandwerk die Prüfungskommission der Handwerkskammer Kassel von ihrer Arbeit überzeugen. Die Hälfte des Lehrgangs wurde als Fleischermeister ausgezeichnet, die anderen Teilnehmer müssen noch die Lehrgänge III + VI bestehen. Bester wurde Gerhard Thiem aus Heuthen im Eichsfeld.

Die neuen Fleischermeister

Die neuen Fleischermeister: Gerhard Thiem aus Heuthen im Eichsfeld, Björn Finis aus Breuna und Dennis Pfannkuch aus Fritzlar

Die Fleischer sollten sieben Buffets für sieben verschiedene Anlässe erstellen. Gerhard Thiem machte es besonders gut. Er hatte das Motto „Versetzung in den Ruhestand“ und präsentierte als I-Tüpfelchen des Buffets Zigarren und einen Whisky. Von dieser Idee waren die Prüfer so angetan, dass sie das Buffet mit sehr gut bewerteten. Insgesamt bestand er die Meisterprüfung mit der Note 2. Doch natürlich ging es vor allem um die Fleischproduktion und –präsentation. Jeder Teilnehmer sollte zwei Wurstsorten herstellen, von denen eine mit Rindfleisch hergestellt sein musste. Das Ausbeinen und Zuschneiden einer Rinderpistole fand in dem Zerlegebetrieb der Firma Tütüncü in Reinhardshagen-Vaake statt. Mit der Firma Tütüncü gibt es seit vielen Jahren eine Lernortkooperation. Der Sohn des Migranten Tütüncü absolvierte seine überbetrieblichen Lehrgänge im Bildungszentrum Kassel.

Jeder Teilnehmer hatte vier Wochen vor der Prüfung ein anderes Motto bekommen: „Verabschiedung im Sportverein“, „Bayrische Beförderungsfeier“, „Firmenausflug mit Grillbuffet“, „Polterabend“, „Runder Geburtstag“ sowie „Firmenjubiläum“. Zunächst sollten alle Prüflinge einen schriftlichen Vorschlag ausarbeiten, der von der Prüfungskommission bewertet wurde. In der Woche vom 7.-12. September 2015 wurden die schriftlichen und praktischen Prüfungen absolviert. Außerdem mussten die Teilnehmer ein Buffet herstellen. Am Samstag, den 12. September 2015 war der entscheidende Prüfungstag. Die Fleischer sollten die hergestellten Fleisch- und Wursterzeugnisse nicht nur dekorativ herrichten sondern auch vor der Prüfungskommission erläutern und präsentieren. Sechs von sieben Fleischern taten dies überzeugend und bestanden die Prüfung.

Zum ersten Mal wurde im Bildungszentrum Kassel nach der neuen Verordnung von 2013 geprüft. Nach dieser kommt es nun mehr auf unternehmerische Kalkulationen an. Für Ausbildungsmeister Wilfried Reinecke macht die neue Verordnung Sinn: „Man muss mit der Zeit gehen. Was bringt es dem Fleischer, wenn er eine gute Wurst herstellt, sie aber nicht kalkulieren kann. In den vergangenen Jahrzehnten sind die Margen im Fleischerhandwerk immer weiter zurückgegangen. Heute muss ein guter Fleischer auch ein guter Unternehmer sein.“

Bestanden haben die Meisterprüfung I + II: Patrick Feyk aus Homberg, Björn Finis aus Breuna, Leonid Gossen aus Delbrück, Daniel Leppin aus Göttingen, Dennis Pfannkuch aus Fritzlar und Gerhard Thiem aus Heuthen.

Ausbildungsmeister Wilfried Reinecke und seine Prüflinge

Ausbildungsmeister Wilfried Reinecke und seine Prüflinge

Die Erstellung eines Buffets zu einem bestimmten Anlass war die Aufgabe